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AukiJu hilft beim Kinderzuschlag

Ab 1. April gibt es den Notfall-Kinderzuschlag für Familien, deren Einkommen durch die Krise gesunken ist, z.B. wegen Kurzarbeit in vielen Berufen. Dadurch steigt die Zahl der Familien, die Anspruch auf den Kinderzuschlag haben. Bisher bekommen jedoch nur ca. 30 Prozent der Berechtigten diesen Zuschlag von bis zu 185 Euro je Kind.

In dieser Situation will der Verein für aufsuchende kirchliche Jugendarbeit in Papenburg e.V., kurz „AukiJu“ genannt, Familien bei der Antragstellung auf Kinderzuschlag unterstützen. Dazu sagt der Vorsitzende des Vereins „AukiJu“, Pastor Johannes Treblin: „Viele Familien geraten jetzt in finanzielle Not. Es reicht nicht aus, auf den Kinderzuschlag hinzuweisen, sondern viele brauchen persönliche Hilfe bei den Anträgen. Diese Hilfe wollen wir als Verein geben. Wir beraten telefonisch und auch persönlich unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften.“

Warum erhalten nur 30 Prozent der Berechtigten den Kinderzuschlag? Das hat mehrere Gründe. Viele wissen noch immer nicht, dass es überhaupt den Kinderzuschlag gibt. Anders als bei Kindergeld oder Elterngeld können nicht alle den Kinderzuschlag erhalten, sondern nur Familien mit niedrigem bis mittlerem Einkommen. Deshalb ist der Kinderzuschlag keine Selbstverständlichkeit, über die jeder Bescheid weiß.

Außerdem ist es kompliziert, die Einkommens- und Kostenbelege vollständig an die Familienkasse zu übermitteln. Das geht leider nicht so einfach wie beim Wohngeld oder Elterngeld, wo in jedem größeren Ort wie Papenburg, Leer oder Meppen eine Anlaufstelle ist, denn die zuständige Familienkasse ist in Osnabrück. So muss man sich bei Fragen in lange telefonische Warteschleifen begeben, und das entmutigt viele Antragsteller. Werden dann Abgabefristen versäumt, lehnt die Familienkasse den Antrag wegen „fehlender Mitwirkung“ ab.

Der Verein „AukiJu“ fordert deshalb, dass die Familienkasse ähnlich wie beim Elterngeld oder Wohngeld ortsnah eine persönliche Beratung einrichtet. Dazu hat der Verein schon viele Gespräche mit der Verwaltung und örtlichen Politikern geführt. Aus städtischen Geldern sei ein persönliches Beratungsangebot nicht möglich, erfuhr der Verein von den Gesprächspartnern, deshalb führt AukiJu jetzt Gespräche mit Bundespolitikern. Ein erstes Gespräch fand mit dem familienpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Matthias Seestern-Pauly statt (siehe Foto). Dabei begrüßte der Abgeordnete die Ideen des Vereins.

 

„Als nächstes werden wir Gespräche mit den Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann (CDU) und Markus Paschke (SPD) führen“, so Johannes Treblin.